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André Schnitker übergibt das Mikrofon

Tochter Maike Schnitker tritt in seine großen Fußstapfen!

Aachen. Wenn es eine Person gibt, die man immer mit den Volleyballerinnen der Ladies in Black Aachen verbinden wird, dann ist es André Schnitker, der beinahe jede Funktion schon inne hatte, die rund um das Volleyballteam des Bundesligisten ausgeübt werden musste.

Seit nunmehr 16 Jahren war André Schnitker „die Stimme“ der Ladies in Black und somit in jeder Saison in der 1. Volleyballbundesliga am Mikrofon im Hexenkessel eine feste Größe. Ein Heimspiel ohne Ihn war schwer vorstellbar. Die von ihm in Zusammenarbeit mit Marco Sievert entwickelte ganz besondere und spezielle Stimmung zunächst in der Halle Bergische Gasse und seit Erstligazeiten in der Halle Neuköllner Straße ist deutschlandweit bewundert und geschätzt. Das Thema „Eventisierung“ hatte Schnitker schon auf dem Schirm, als das im Volleyball noch eher kein Thema war.

Nun ist tatsächlich der Tag gekommen, an dem der liebevoll „Saalsprecher“ genannte André wohl zum letzten Mal das Mikrofon in die Hand nehmen wird: am 10.10.2020 um 17.55Uhr wird er auf eigenen Wunsch zum letzten Mal die Mannschaftsaufstellungen – zunächst die des SC Potsdam und dann die der Ladies in Black – präsentieren.

Was für Viele wahrscheinlich ein Schock sein wird – länger als André Schnitker hat diese Funktion in der Frauenbundesliga wohl keiner ausgeübt – ist für Schnitker nun ein konsequenter Schritt und das keineswegs, weil er mit den Ladies nichts mehr zu tun haben möchte sondern „weil man gehen sollte, wenn die Leute das noch bedauern und nicht, wenn die Leute sagen, Gott sei Dank“ so der 59-jährige.

Zudem sieht Schnitker Volleyball als „junge und dynamische Sportart“ an und das sollte auch am Spielfeldrand so sein. Wie schön, das Schnitker selber zwei junge und dynamische Töchter hat, von denen eine – Julia – in der 2. Mannschaft beim PTSV Aachen Volleyball spielt und die andere – Maike – den Traum hatte, etwas fortzusetzen, das der Papa begonnen hatte.

Maike Schnitker wird nun also am Spielfeldrand den Papa beerben. Die 27-jährige hat natürlich riesigen Respekt vor dem, was André da geleistet hat aber auf der anderen Seite auch das nötige Selbstbewusstsein, um die Aufgabe offensiv angehen zu können. Aktiv zur Seite stehen wird ihr der Papa allerdings tatsächlich nur am 10. Oktober gegen Potsdam. Einmalig soll dieses Spiel eine Doppelmoderation beider Schnitkers werden, ab 17.10. – dem Heimspiel der Ladies gegen Erfurt – wird Maike Schnitker alleine „die Stimme“ der Neuköllner Straße sein. „Ich freue mich riesig auf diese Aufgabe“ so die quirlige 27jährige, die übrigens bis vor ein paar Jahren – wen wundert das wirklich – auch aktiv Volleyball gespielt hat.

Stimmen zum Ende von André Schnitker als Hallensprecher:

„André war meine erste Aachener Ansprechperson. Er hat mir damals Aachen gezeigt. Ich denke, jeder verbindet seine Stimme mit dem Volleyball in Aachen und er hat wohl maßgeblich zu der berühmten Aachener Stimmung beigetragen. Fast genau so lange kenne ich natürlich Maike. Die Fußstapfen sind groß, aber so wie ich Maike kennengelernt habe, ist Sie genau die richtige, um unserem Hexenkessel ordentlich einzuheizen“ so Mannschaftskapitänin Mareike Hindriksen.

„Als André Schnitker mir davon erzählte, dass er nächste Saison nicht mehr Hallensprecher der Ladies in Black sein will, war ich erstmal geschockt. Auch wenn ich persönlich nur wenige Spiele mit ihm in der Halle erlebt habe, ist mir sofort aufgefallen, wie er es als Hallensprecher verstand, das Publikum gleichfalls zu unterhalten, zu informieren und dazu zu animieren, wie eine Wand hinter der Mannschaft zu stehen. Natürlich bedauere ich Andrés Entscheidung sehr aber mit Maike haben wir sicher die beste Lösung gefunden, die möglich ist.“ so Sebastian Albert, Geschäftsführer der Ladies in Black Aachen.

„André war für mich ein wichtiger Faktor in den vier schönen Jahren, die ich in Aachen hatte. Er war nicht nur unser „Saalsprecher“ sondern auch ein zuhörendes Ohr. Seine Tür stand immer für jeden offen. Er ist eine einzigartige Persönlichkeit, die zusammen mit seiner Familie immer einen Platz in meinem Herzen haben wird. Er gibt nun den Staffelstab bzw. das Mikrofon weiter, aber er kann das genießen. Seine Nachfolgerin ist aus einem guten Stück Schnitker-Holz geschnitzt.“ so Saskia van Hintum, Cheftrainerin der Ladies in Black Aachen von 2016 bis 2020.

Text und Foto: Ladies in Black Aachen // Andreas Steindl